Archäologische Stätte des aiolischen Heiligtums von Klopedi
Einige Kilometer westlich der Kleinstadt Agia Paraskevi liegt die archäologische Stätte von Klopedi. Ausgrabungen brachten die Reste zweier Kultgebäude ans Licht – die einzigen Beispiele aiolischer Ordnung auf Lesbos und im griechischen Raum. Die Tempelbauten, bekannt als Tempel A und B, wurden im 6. Jh. v. Chr. auf der Hügelskuppe über älteren Resten errichtet. Der erste erhebt sich an der steilsten Stelle des Plateaus, um im Fundament die Ahnenbestattungen einzuschließen. Der zweite ist imposant, besonders seine äußere Säulenstellung, die von aiolischen Kapitellen bekrönt wird. Eine bronzene Kurostatue und eine beschriftete Platte mit der Gravur [APOL]LONOS verbinden den Kult des Heiligtums eindeutig mit dem Napeischen Apollon. In Klopedi datiert die früheste Besiedlung in mykenische Zeit. Die erste nachgewiesene Kultausübung beginnt jedoch im 8. Jh. v. Chr. mit einem gebogenen Gebäude, das ein Tonidol beherbergte.