Wachtürme von Chios

Die Viglen von Chios sind mittelalterliche Rundtürme an Küsten und Kaps zur Überwachung des Meeres und frühen Warnung vor feindlichen Überfällen. In Sichtweite zueinander und in kurzen Abständen angeordnet, bildeten sie ein umfassendes Verteidigungsnetz, besonders dicht an den südlichen und westlichen Küsten, die für Landungen anfälliger waren. Sie wurden im 14. Jahrhundert von den Genuesen errichtet, wahrscheinlich in Nutzung älterer Beobachtungsnetze, und blieben bis Mitte des 18. Jahrhunderts in Betrieb, als die Piraterie zurückging. Insgesamt wurden 30 Viglen auf der Insel identifiziert, von denen 24 als Denkmäler ausgewiesen sind. Charakteristische Beispiele sind die Vigla von Pachi am gleichnamigen Strand von Sidirounta, die Vigla von Mesta und die Vigla am Trachili nahe dem Dorf Lithi. Eine typische Vigla auf Chios hat einen zylindrischen Schaft von etwa 12 m Höhe, einen Innenraum für den Wächter, Zinnen auf dem Dach und Pechnasen über der Tür und ringsum sowie weitere Verteidigungsmechanismen.