Tsimandria

Der Name des Dorfes Tsimandria wird auf die Verschmelzung der Wörter in der Wendung „st’s mandres“ („bei den Viehgehegen“) zurückgeführt, was auf viele Hirtenanlagen in der Gegend hindeutet. Seit der spätbyzantinischen Zeit und über Jahrhunderte erlebte die Gegend eine rege klösterliche Aktivität. Ein besonderer Tag in der Dorfgeschichte ist der 8. Oktober 1912, als Tsimandria als erstes Dorf von Limnos die griechischen Soldaten nach ihrer Landung im nahen Vourlidia empfing. Die Bewohner zeigen mit Stolz die Brücke nahe der Schule, wo zum ersten Mal die griechische Fahne gehisst wurde. Im Ersten Weltkrieg (1915) wurden im Dorf britische Soldaten und Männer aus den britischen Kolonien untergebracht, die am Gallipoli-Feldzug teilnahmen; 1918–1921 halfen die Bewohner russischen Exilanten und Soldaten der Wrangel-Armee. 1935 wurde der charakteristische überdachte Brunnen auf dem Platz errichtet; in dieser Zeit begann auch der Baumwollanbau und es wurde der Verein „Kechagiades“ gegründet, der bis heute zur Bewahrung und Förderung der traditionellen Musik, Tänze, Lieder und Tracht von Limnos beiträgt.